Anatomie der guten Hoffnung III

Ready to pop!

Premiere: 16. Juni 2023 - monsun.theater Hamburg

Stückentwicklung: Team | Spiel: Pablo Konrad | Live-Visuals & Video: Mara Wild | Musik: Nis-Momme Köpp | Regie, Kostüm, Figuren: Cora Sachs | Dramaturgie & Spiel: Janne Weirup | Bühnenraum: Kathrine Altaparmakov | Lichtdesign: Kathrine Altaparmakov, Kianosh Momo Kinz | Produktionsmitarbeit: Clara Weise

Ready to pop? Ready to party? Die Konfettikanone ist geladen, die Windeltorte gebacken. Wird es ein sie/ihr, ein er/ihm, oder ein they/them? Die Zeiten haben sich geändert. Gut so! 

Individuell ist die Geburt geworden. Gut versorgt, überwacht, fotografiert und vermessen geht es auf in den Geburtskanal. Schmerzen? Überwunden! Ungewissheit? Abgeschafft! Verhütung? Kein Problem! Muttermund-rosig scheint das Gebären heute zu laufen. Doch woher schallen dann diese Stimmen, die von Geburt am Fließband und Gewalt berichten? Warum tönt es weiterhin: „Warum habe ich keine Macht über meinen Körper?“

In der Gegenwart sind die Konflikte unscharf: Die Sterblichkeit ist im globalen Norden stark gesunken, Aufklärung und Versorgung gesichert. Der schwangere Körper wird als schriller Konsumtempel vermarktet. Dabei könnten die Lebensrealitäten nicht unterschiedlicher sein. Wie lässt es sich erzählen von einer Zeit, die ungreifbar erscheint? Wie gelingt ein Blick von außen, wenn wir doch alle im tiefen Morast stehen? Hören wir den Stimmen zu, lassen wir die Expert:innen sprechen und nutzen wir das Theater, um aus einer fernen Welt auf die eigene zu gucken. 

Die Trilogie

“Ein jedes Leben beginnt mit einer Geburt. Ein Vorgang, der so alt ist wie das Leben selbst.”

In einem abstrus-wilden Ritt durch die Geschichte folgt die Stücktrilogie den medizinhistorischen, gesellschaftlichen und machtpolitischen Umbrüchen rund um Empfängnis, Schwangerschaft und Geburt. Die eigentlichen Debatten, für die die Geburt immer wieder als Stellvertreterkonflikte herhalten musste und muss, werden freigelegt. Der Schleier der Mystifizierung und Verklärung wird gelüftet: Wagen wir uns auf das Schlachtfeld Körper, über den und mit dem Politik gemacht wird, dem Ideologien übergestülpt und anhand dessen gesellschaftliche und soziale Grenzlinien gezogen werden!

Von der Verdrängung der Hebammen seit dem Mittelalter durch die Kirche, über die Gründung der Gebärhäuser und den Einfluss der Medizin auf den Geburtsvorgang im 18. und 19. Jahrhundert, bis zu den aktuellen Debatten zu der Macht über den gebärenden Körper: Die Geschichte der Geburt wirft Fragen auf, die sich seit Jahrhunderten zu wiederholen scheinen. Was lässt sich feiern und wofür lohnt es sich noch immer zu kämpfen?

Eine Produktion des monsun.theaters Hamburg. Finanziert durch die Behörde für Kultur und Medien Hamburg und durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von „Neustart Kultur – Back to Stage“.

Digitales Programmheft der Trilogie: hier

www.corasachs.com - monsun.theater

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