Anatomie der guten Hoffnung I

Unter Schmerzen sollst du gebären

Premiere: 16. Februar 2023 - monsun.theater Hamburg

Stückentwicklung: Team | Spiel: Pablo Konrad | Live-Visuals & Video: Mara Wild | Kompsition & Live-Musik: Nis-Momme Köpp | Regie, Kostüm, Figuren: Cora Sachs | Dramaturgie: Janne Weirup | Bühnenraum: Kathrine Altaparmakov | Sprecherin: Franziska Hartmann | Lichtdesign: Kathrine Altaparmakov, Katharina Theßeling | Produktionsleitung: Zwei Eulen

Europa im ausgehenden Mittelalter: Zwar weiß keiner genau, was bei der Empfängnis passiert, aber die Frauen haben die Situation entgegen heutigen Vorstellungen erstaunlich gut unter Kontrolle. Eine Kontrolle, die sich der patriarchalen Ordnung entzieht. Skandal. Sie geht mit weiblichem Wissen einher, in das die Männer keinen Einblick haben. Ein unzumutbarer Zustand also, den die weltliche und die geistliche Obrigkeit nicht dulden kann! Was Wissen ist, bestimmt immer noch die Kirche, und erst recht, was praktiziert werden darf. Die Gebärmutter weiß zwar: An allem sind die alten Griechen schuld. Doch die Kirche weiß es besser: Eigentlich war’s Eva.  

Bester Grund für eine kleine Hexenverfolgung. Wie heißt es so schön im Malleus Maleficarum: „Niemand schadet dem katholischen Glauben mehr als die Hebamme.“ Doch im Unterleib regt sich Widerstand. Der Uterus ballt die Fäuste…

Die Trilogie

“Ein jedes Leben beginnt mit einer Geburt. Ein Vorgang, der so alt ist wie das Leben selbst.”

In einem abstrus-wilden Ritt durch die Geschichte folgt die Stücktrilogie den medizinhistorischen, gesellschaftlichen und machtpolitischen Umbrüchen rund um Empfängnis, Schwangerschaft und Geburt. Die eigentlichen Debatten, für die die Geburt immer wieder als Stellvertreterkonflikte herhalten musste und muss, werden freigelegt. Der Schleier der Mystifizierung und Verklärung wird gelüftet: Wagen wir uns auf das Schlachtfeld Körper, über den und mit dem Politik gemacht wird, dem Ideologien übergestülpt und anhand dessen gesellschaftliche und soziale Grenzlinien gezogen werden!

Von der Verdrängung der Hebammen seit dem Mittelalter durch die Kirche, über die Gründung der Gebärhäuser und den Einfluss der Medizin auf den Geburtsvorgang im 18. und 19. Jahrhundert, bis zu den aktuellen Debatten zu der Macht über den gebärenden Körper: Die Geschichte der Geburt wirft Fragen auf, die sich seit Jahrhunderten zu wiederholen scheinen. Was lässt sich feiern und wofür lohnt es sich noch immer zu kämpfen?

Eine Produktion von Cora Sachs in Kooperation mit dem monsun.theater. Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR, die Claussen-Simon-Stiftung.

„Das Wunder des Lebens wird im Monsun jedenfalls zum Wunder des Theaters.”
– Hamburger Abendblatt, Falk Schreiber, 17.02.2023 –

Digitales Programmheft der Trilogie: hier

www.corasachs.com - monsun.theater

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